Laryngorhinootologie 2005; 84(2): 113-116
DOI: 10.1055/s-2004-826110
Otologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss der Insertionstiefe auf den Erhalt von Restgehör nach Cochlear Implantation

The Influence of Insertion Depth on the Preservation of Residual Hearing after Cochlear ImplantationM.  Neumann1 , A.  Aschendorff1 , J.  Schipper1 , R.  Laszig1 , T.  Klenzner1
  • 1Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Direktor Prof. Dr. Dr. h.c. R. Laszig), Freiburg
Zu Ehren des 80. Geburtstags von Herrn Prof. Dr. C. Beck, Freiburg.Auszugsweise vorgetragen auf dem 4th European Congress of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery, Berlin, 13. - 18. 5. 2000
Further Information

Publication History

Eingegangen: 8. Juli 2004

Angenommen: 2. September 2004

Publication Date:
15 February 2005 (online)

Preview

Zusammenfassung

Hintergrund: Bereits bei Patienten mit beidseitiger hochgradiger sensorischer Schwerhörigkeit kann die Versorgung mit einem Cochlear Implant (CI) indiziert sein. Patienten mit minimalem nutzbarem Restgehör haben einen größeren Vorteil von einer Versorgung mit einem CI als von einer optimalen Hörgeräteversorgung. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass Innenohrstrukturen bei der Elektrodeninsertion geschädigt werden. Patienten und Methoden: Wir haben den Einfluss der Insertionstiefe auf die Restgehörerhaltung bei 47 CI-Patienten (Implantattyp: Nucleus 22M o. 24M) anhand der Reintonaudiometrie untersucht. Prä- und postoperative Tonaudiogramme der implantierten Seite wurden frequenzspezifisch analysiert, wobei nur Frequenzen oberhalb 500 Hz ausgewertet wurden. Die Insertionstiefe wurde anhand der extracochleär liegenden Versteifungsringe des Elektrodenträgers dokumentiert. Ergebnisse: Das Restgehör konnte in allen untersuchten Frequenzen bei einer größeren Anzahl von Patienten nach vollständiger Elektrodenträgerinsertion erhalten werden als bei Patienten mit nur teilweiser Insertion. Diese Ergebnisse waren in den Frequenzen 1000 und 4000 Hz statistisch signifikant. Schlussfolgerung: Wir erklären die zum Teil signifikant schlechteren Ergebnisse nach nur teilweiser Insertion durch intracochleäre Schäden, die während eines wahrgenommenen Widerstands gesetzt wurden, der gleichzeitig die vollständige Insertion verhinderte.

Abstract

Background: Cochlear implantation may be indicated in patients with bilateral severe sensory hearing loss. Patients with minimal residual hearing have more benefit from cochlear implantation than from optimal fitted hearing aids. However, it has to be considered that inner ear structures might be damaged during electrode insertion. Methods: We analysed the influence of insertion depth on the preservation of residual hearing in 47 cochlear implant patients (type of implant: Nucleus 22M or 24M) by using the pure tone audiometry. Frequency-specific analyses of pre- and postoperative audiograms on the implanted side were performed, evaluating only frequencies above 500 Hz. The insertion depth was documented by stiffening rings outside the cochlea. Results: Residual hearing was more obtained in cases with complete insertion of the electrode array than in those cases with incomplete insertion. In the frequencies 1000 and 4000 Hz these results are significant. Conclusion: In our opinion, the perceived resistance producing intracochlear damages and preventing the complete electrode-insertion at the same time is an explanation for the significantly poorer results of the patients with incomplete insertion.

Literatur

Dr. Michael Neumann

Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Killianstraße 5 · 79106 Freiburg

Email: neumann@hno.ukl.uni-freiburg.de